„Da Rauberpfaff“

Bayerische Rauberg’schicht in drei Akten mit Vorspiel von Peter Landstorfer

Zur Handlung sei zunächst so viel gesagt: 

 

Ein Zufall verhilft dem Berühmten Räuberhauptmann „Raubhauser Gust“ zu einem ungewollten Berufswechsel: Er wird Pfarrer von Keitersberg! Die Rauberhur „Rothen Res“ wird zur Pfarrersköchin und sein Kumpane „Hetzinger Jackl“ raubt die geldigen Honoratioren des Dorfes aus, während sie ahnungslos bei Gust in der Sonntagsmesse sitzen.

Schon bei der Begrüßung des neuen Pfarrers scheinen die Dorfbewohner von diesem Rollenwechsel nichts zu bemerken. Der Bürgermeister und der hiesige Braü sind vom neuen Pfarrer begeistert, sie sehen in ihm ein Instrument ihrer Machtgier. Die Großbäuerin Severa Kupplinger versucht ihn als Kuppler zwischen ihrer etwas zurückgebliebenen Tochter Annamirl und dem Sohn vom Bräu zu missbrauchen. Für die Gemeinde-Siachlerin ist der neue Pfarrer wie geschaffen, „Hauptsach, er is schön“.

Auch der Schlucker ist zufrieden, sein „Messweinabkommen“ mit dem alten Herrn Pfarrer hat weiterhin Bestand. Sogar der Dorfgendarm erweist sich mit seinem buchstäblichen „kriminalistischen Instinkt“ als hilfsbereit, indem er dem Pfarrer einen möglichen Fluchtweg, die verschlossene Kirchentür, aufsperrt. Nur mit dem Mesner hatten die drei nicht gerechnet, er hat die Kirche nämlich schon fürs Abendgebet aufgesperrt, „die Gemeinde wartet bereits“. Aber trotz einiger verständlicher Pannen beim Anlegen des Messgewandes oder während der Messe, kommt man Gust nicht auf die Schliche.

Ganz im Gegenteil, im Beichtstuhl geht nun so manches Schwarzgeld in die kirchliche Obhut über. Langsam findet Gust an seiner neuen „Aufgabe“ Gefallen, denn er ist beliebt bei den Leuten und genießt deren Vertrauen. Nur einen konnte er nicht überzeugen, denn der „ist dazu schon viel zu lange Mesner“. Daß Gust nicht wie viele andere Rauber seiner Zeit  gevierteilt wurde, verdankt er dem Umstand, dass auch der Mesner  eigene Interessen zu seinem Vorteil vertritt…

 

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